Ab März startet in Laveno am Lago Maggiore ein Pilotprojekt das sehbehinderten Menschen mit Chips im Boden den Weg weisen soll. Die RFID-Chips sind Abfallprodukte der Schlachthäuser.
Da in Schlachthäusern anfallende RFID-Chips noch funktionstüchtig sind, suchten Wissenschaftler der gemeinsamen EU-Forschungsstelle im nahe gelegenen Ispra nach einer sinnvollen Weiterverwendung. So entstand die Idee, Sehbehinderten und Blinden, einen virtuellen Weg durch den Ort zu weisen. "Wir wollen auf einem ein Kilometer langen Weg entlang der Seepromenade Funkchips als elektronische Wegmarkierung in den Boden einbringen", erklärt Projektleiter Sironi.
Ein spezieller Blindenstock, der als Empfangs-Antenne dient, leitet die Daten an einen Minicomputer weiter. Jedem im Boden eingelassenen Transponder kann aufgrund seiner gesendeten ID eindeutig eine Position zugeordnet werden. In Verbindung mit einer Datenbank wird aus der Position gesprochener Text, der über ein Ohrhörer zum Blinden gelangt.
Zukünftig sollen die Informationen über die zu begehbaren Wege aus dem Internet herunter geladen werden – oder über Handy direkt zum PDA gelangen. Das Projekt, das sich zur Zeit noch auf die Uferpromenade des Ortes Laveno beschränkt, soll nach und nach auf angrenzende Bereiche ausgedehnt werden.
Blinde sind aber nur eine Zielgruppe von mehreren. Sironi: "Aber auch Nichtbehinderten eröffneten RFID-Technologien ungeahnte Möglichkeiten bei der Orientierung in unübersichtlichem Umfeld. "Wenn man in große Gebäude wie der EU-Kommission in Brüssel hinein geht, dann ist man verloren".
Die Blindenstöcke sollen ca. 200 Euro kosten und eine Ladekapazität von zwölf Stunden haben.
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