Durch Schwund beim Ausschenken von Spirituosen entstehen der Gastronomie hohe Verluste. Zwei unterschiedliche RFID-Systeme sollen für Abhilfe sorgen.
Allein in den USA entstehen jährlich Verluste von 7 Milliarden US-Dollar durch "Spirituosen-Schwund". Gemeint sind damit Verluste die entstehen, wenn z.B. Freigetränke ausgegeben werden, wenn Getränke falsch gemixt wurden, oder einfach durch Diebstahl. Analysten schätzen diese verlorengegangen Mengen auf 20-30 Prozent des Lagervorrates an Spirituosen. Um diese Verluste zu vermindern und um die Qualität der Drinks zu verbessern, wird RFID nun in Restaurants, Bars und Hotels eingesetzt.
RFID bietet in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, die ausgegebene Menge genau zu kontrollieren, ohne die Arbeitsweise des Barkeepers in irgendeiner Weise zu beeinflussen oder zu behindern. Dazu werden an den Flaschen RFID-Tüllen angebracht, die dafür sorgen, dass ausgeschenkte Mengen genau erfasst und drahtlos an einen RFID-Leser und eine verarbeitende Software übertragen werden. Zurzeit gibt es zwei Hauptwettbewerber solcher RFID-Systeme, die sich den Markt teilen. Zum einen ist dies die in San Francisco ansässige Capton Inc. mit ihrem "Beverage Tracker", sowie Nuvo Technologies Inc., beheimatet in Scottsdale (Arizona) mit dem "BarVision"-System.
Beide Systeme kosten ca. 10.000-20.000 US-Dollar je Installation. Die in den Tüllen integrierten RFID-Tags sind mit einer Batterie versehen. Durch diese aktive Bauart kombiniert mit der Arbeitsfrequenz von 418 MHz können große Reichweiten erreicht werden. Die Batterie des Beverage Tracker hält 10 Jahre, für BarVision werden 3 Jahre als Lebensdauer genannt. Beide Fülltüllen sind waschbar, und somit tausende Male benutzbar. Aktiviert und deaktiviert werden die Systeme, wenn ein bestimmter Winkel beim Kippen der Flasche erreicht wird. Die Software beider Systeme ist PDA-kompatibel, Informationen können vorort in Echtzeit oder übers Internet abgerufen werden. Zudem bieten die Programme zahlreiche Analysefunktionen.
Die Hersteller gehen bei der Ermittlung der ausgegebenen Alkoholmenge aber unterschiedliche Wege. Der Berverage Tracker von Capton misst die Durchflussmenge direkt an der Tülle. Zusätzlich wird die Marke sowie der Zeitpunkt des Ausschankes aufgezeichnet. Beim BarVision-System wird die Gesamtdauer des Ausflusses sowie der Winkel der Flasche an die Software gesendet. Durch Zuordnung zu dem spezifischen Inhalt bzw. der Marke, die sich in dieser Flasche befindet, wird mit den Daten dann die ausgegebene Menge errechnet.
Viele Restaurant oder Bars haben sich bereits entschlossen, eines der beiden RFID-Systeme einzusetzen. Aber auch große Hotels wie z.B. das Hyatt in Chicago, das Merriot Atlanta und das Barclay Intercontinental in New York benutzen die RFID-Technologie, um Verluste beim Spirituosen-Ausschank zu reduzieren, und durch verbesserte Drinks die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.
Quelle: www.rfidnews.org
- Die neue Flexibilität bei den RFID-Modulen - 21. Oktober 2022
- Haushalt leicht gemacht – mit der neuen Technik der Saugroboter - 27. Oktober 2020
- Die unsichtbare Supermarktkasse – eine Antwort auf Amazon Go - 14. Juli 2020