Gibt es bald einheitlichen Tarif für E-Autos?

Eine Million E-Autos wollte die Kanzlerin bis 2020 auf die Straße bringen. Bis jetzt ist dieses Ziel jedoch noch in ganz weiter Ferne, was unter anderem an der fehlenden Infrastruktur liegt. Es gibt noch nicht genug Tankstellen für die E-Autos und es gibt noch Schwierigkeiten bei den Tarifen für die Ladung. Jetzt hat die Telekom einen Plan, wie das Laden der Autos einfacher zu gestalten ist.

Ein einheitlicher Tarif

Schon ab Mitte Dezember soll das Roaming-Ladeangebot für Elektroautos stehen, es trägt dann den Namen Telekom Ladestrom. Das Besondere daran ist, dass es einen einheitlichen Minutentarif gibt, der über die Telekom abgerechnet wird. Gedacht ist das Ganze jedoch nicht nur für die eigenen Ladesäulen, sondern auch für die Säulen von Drittanbietern. Damit würden rund 80 Prozent der öffentlichen Angebote an Ladestationen abgedeckt und kein Autofahrer müsste mehr nach dem besten Tarif suchen. Nach den Plänen der Telekom sind dann Anbieter wie Innogy, Eon, Ionity, En-BW, Allego oder auch Hubject unter einem Tarifdach vereint. Weitere Anbieter will die Telekom offenbar noch aufnehmen. Aber wie soll das Ganze funktionieren?

Abgerechnet wird pro Minute

Gibt es bald einheitlichen Tarif für E-AutosMit dem einheitlichen Tarif der Telekom wird minutengenau abgerechnet, und zwar unabhängig davon, wie schnell die Ladegeschwindigkeit ist. Eine Abrechnung in Kilowattstunden kommt für die Telekom nicht in Betracht. Fährt der Kunde zu einer langsam arbeitenden Ladesäule, muss der Kunde mehr bezahlen als an Stationen, die eine hohe Leistung haben. Der Preis liegt nach Angaben der Telekom bei zwei Cent für die Minute. Er soll sich vermutlich bis zum 31. März des kommenden Jahres wohl auf vier Cent erhöhen. Eine Grundgebühr ist nicht vorgesehen und der Kunde bekommt jeden Monat eine Rechnung.

Mit der RFID-Karte schnell und einfach anmelden

Wenn es um den einheitlichen Tarif der Telekom für das Laden von E-Autos geht, spielt die RFID-Technik eine entscheidende Rolle. Alle Fahrer eines E-Autos, die das Angebot in Zukunft nutzen möchten, brauchen eine RFID-Karte. Mit dem Chip auf der Karte melden sich die Nutzer an der jeweiligen Ladesäule an, um den Ladevorgang zu starten und wieder zu beenden. Das Ganze kann auch mit einer entsprechenden App passieren, sicher ist jedoch die RFID-Karte. Das alles ist nicht ganz so einfach wie das Tanken von Diesel oder Benzin, denn der Fahrer muss die technischen Voraussetzungen mitbringen wie beispielsweise ein modernes Smartphone. Mit der RFID-Ladekarte ist es den Fahrern von E-Autos zudem möglich, die passenden Ladestationen innerhalb des Netzwerks zu finden. Das ist für alle von Interesse, die auf den deutschen Autobahnen und Landstraßen viel mit dem Auto unterwegs sind.

Das Angebot der Telekom startet wie geplant am 17. Dezember 2018 und wer möchte, kann sich jetzt schon für den Ladestrom der Telekom anmelden. Eine Verpflichtung geht der Nutzer nach Auskunft der Telekom damit nicht ein. So lässt sich der Vertrag jederzeit kündigen und weitere Kosten fallen auch nicht an. Der Kunde hat durch die monatliche Rechnung eine deutlich bessere Übersicht darüber, wie viel er in welchem Zeitraum „getankt“ hat. Auf der Seite der Telekom können sich alle, die Interesse an dem Angebot haben, registrieren und dann ab dem 17. Dezember zu einem einheitlichen Tarif Strom laden.

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Tommy Weber

Tommy Weber ist leidenschaftlicher Autor und befasst sich mit vielen Themen wie unter anderem hier über die Vorzüge von RFID.