Haustiere haben ebenso wie Nutztiere einen RFID-Chip, Kleidung ist mit dieser Technik ausgestattet und Kreditkarten ebenfalls. Da liegt es eigentlich nahe, auch Geldscheine mit dem kleinen unscheinbaren Chip auszustatten. Angeblich will die Europäische Zentralbank schon 2001 RFID-Chips in Banknoten unterbringen, um sie damit fälschungssicher zu machen. Versuche in dieser Richtung gibt es schon seit mehr als 15 Jahren, aber bis heute ist es bei Tests geblieben, was mehrere Gründe hat.
Erste Versuche in Japan
Erste Gerüchte, dass es bald Geldscheine mit RFID-Chips gibt, gab es schon zur Jahrtausendwende. Als der japanische Hitachi-Konzern der Öffentlichkeit eine Testanweisung vorstellte, brodelte die Gerüchteküche weiter. Den Ingenieuren des Unternehmens war es gelungen, auf einer Fläche von nur 0,4 Quadratmillimetern und einer Dicke von 60 Mikrometern den Chip und die Antennen unterzubringen. Es dauerte weitere sechs Jahre, bis es dann endlich einen Prototyp für die Einarbeitung in Papierbögen gab. In diese Bögen passte ein Funkchip, der gerade einmal 0,05 Millimeter im Quadrat misst.
Die totale Überwachung

Die EZB dementiert
Immer wieder gibt es Meldungen, die besagen, dass die EZB, die Europäische Zentralbank, kurzfristig Geldscheine mit RFID-Chips versieht. Die EZB bezeichnet diese Meldungen als Falschmeldungen und dementiert bis heute, dass es eine Ausstattung für Banknoten mit RFID-Chips gibt. In absehbarer Zeit, so die EZB, gibt es keine konkreten Pläne für die Markierung der Euroscheine. Die Europäische Zentralbank will sich offenbar nicht die Finger verbrennen, denn die Front der kritischen Datenschützer wird immer breiter. Sie warnen davor, dass die Anonymität der Bürger auf der Strecke bleibt.
Kaum realisierbar
Auch wenn die EZB die Ausstattung der Geldscheine mit einem RFID-Chip vielleicht gerne sieht, in der Praxis ist das kaum realisierbar. So ist es notwendig, Tausende von Geldautomaten mit einem RFID-Scanner auszurüsten, damit das System überhaupt funktionieren kann. Nur wenn alle Terminals mit einem zentralen Register verbunden sind, können die Datenströme auch gebündelt und anschließend ausgewertet werden. Die Kosten für ein solches System gehen in die Milliarden.
Obwohl es Befürworter gibt, die eine verbesserte Nachvollziehbarkeit der Geldkreisläufe fordern, wird es in absehbarer Zeit wohl keine Euroscheine geben, die einen RFID-Chip haben. Was die Überwachung angeht, macht ein solcher Schritt aus dem Bargeld eine Kreditkarte und diese Überwachung ist vielen Verbrauchern schon zu viel. Nicht so recht zieht auch das Argument, dass es in diesem Fall weniger Kriminalität gibt. Kriminelle haben noch nie Probleme gehabt, sich etwas Neues einfallen zu lassen. Selbst wenn die Banknoten einen RFID-Chip bekommen, stoppt das nicht die kriminellen Energien.
Beitragsbild: depositphotos.com / 83313718@alexlmx
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