RFID im Diplom soll vor Fälschung schützen

Um zu überprüfen, ob ein neuer Mitarbeiter die angegebenen Qualifikationen auch wirklich regulär erworben hat, werden in Indien RFID-Chips in akademische Zeugnisse eingebettet. Unternehmen können bei der Einstellung Daten wie Name, Datum der Prüfung, Graduierung, und andere Daten auslesen.

E-Diplom

Die passiven RFID-Chips sind direkt ins Papier eingebettet, arbeiten mit einer Frequenz von 13,56 MHz und haben 4 Kilobyte Arbeitsspeicher.

Weil es in der Vergangenheit in Indien immer wieder zu Betrügereien mit Diplomen kam – entweder wurde ein gefälschtes Diplom oder ein echtes Diplom von jemand anderen vorgelegt – gab die indische Regierung 2006 eine Richtlinie für Universitäten heraus, die die Authentizität und die Eigenverantwortung sicherstellen sollte. Das Hinzufügen eines Fotos zur Indentifizierung stellte sich allerdings schnell als nicht ausreichend heraus. Die University of Hyderabad, bekannt dafür, eine Vorreiterstellung im wissenschaftlichen Bereich einzunehmen, suchte deswegen nach einer technischen Lösung. Im Juni 2007 beauftragte die Universität erstmals das Unternehmen Tata Consulting Services (TCS) mit dem Druck von 1700 Diplomen, die zunächst nur als E-Mail vorlagen. TCS bettete RFID-Tags in die Dokumente ein, die den Standard ISO 14443a erfüllten. Alle Daten wurden in die Tags geschrieben, auf der Vorderseite wurden wie gewohnt Name, Grad, Logo der Universität etc. gedruckt. Auf der Rückseite wurden zahlreiche Anweisungen zur Handhabung des Diploms untergebracht – so darf dieses beispielsweise nicht gefaltet werden, und nicht in die Nähe starker Wärmequellen oder Magnetfelder kommen.

Nach der Annahme eines Arbeitsplatzes, kann der Arbeitgeber sich auf der TCS-Website – die URL ist auf der Rückseite des Diploms – per Download eine entsprechende Software beschaffen, um auf die verschlüsselten Daten des RFID-Chips zuzugreifen. Diese Informationen können dann genutzt werden, um die Identität der neuen Mitarbeiter sicherzustellen. In Zukunft sollen auch Fingerabdrücke auf dem Chip gespeichert werden.

Derzeit ist der RFID-Chip nach dem Ausstellen des Diploms für weitere Schreibvorgänge gesperrt. Dies soll sich aber auch schon bald ändern. Dann werden nach jedem Arbeitsplatzwechsel neue Daten hinzugefügt. Der Chip enthält dann die gesamte Historie des Arbeitslebens eines Angestellten.

Quelle: www.rfidjournal.com

Tommy Weber

Tommy Weber ist leidenschaftlicher Autor und befasst sich mit vielen Themen wie unter anderem hier über die Vorzüge von RFID.