Die unsichtbare Supermarktkasse – eine Antwort auf Amazon Go

Wer braucht noch eine Kasse im Supermarkt, wenn es auch mit Funkchips geht? Es sind neue Konzepte, die der Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten das Leben in Europa richtig schwer machen sollen. Mit der Hilfe von RFID soll Amazon Go im Zaum gehalten werden, ob dies aber wie geplant funktionieren wird, ist noch fraglich. Wie soll das Einkaufen funktionieren, wenn es eine unsichtbare Supermarktkasse gibt? Wie sieht das neue Einkaufen aus und wie sicher ist es?

Aussuchen, einstecken, nach Hause gehen

Wer in einem Supermarkt geht, sich die Ware aus dem Regal nimmt, sie in die Tasche steckt und dann den Laden verlässt, bekommt normalerweise Probleme. Passiert dies aber bei Amazon Go in den USA, dann gibt es für den Kunden keine Schwierigkeiten. In den Amazon Go Läden in Amerika ist das klassische Einkaufen kein Thema mehr. Dort gibt es bereits die unsichtbare Supermarktkasse und in absehbarer Zeit soll sie auch nach Deutschland kommen. Auf diversen Fachmessen wurden die neuen Konzepte für den Einkauf schon vorgestellt, nun müssen sie den Deutschen nur noch schmackhaft gemacht werden. Viele Konzepte setzen dabei auf den RFID-Standard mit Funkchip. Die Idee ist nicht neu, aber sie wird gerade wieder neu entdeckt.

Die unsichtbare Supermarktkasse – einkaufen in der Zukunft

Die unsichtbare Supermarktkasse - eine Antwort auf Amazon GoDie Metro Gruppe legte schon vor mehr als zehn Jahren ein Konzept für einen sogenannten Future Shop vor und das Konzept wurde auch getestet. Ein Erfolg wurde es nicht, denn damals war die erforderliche RFID-Technik noch sehr teuer und längst noch nicht ausgereift. In der Testphase gelang es nicht, die Waren in einem gut gefüllten Einkaufswagen zuverlässig zu scannen. In der Folge setzen sich jedoch Produkte durch, die der Kunde selbst an der Kasse des Geschäfts einscannen kann. Dies gelang beim schwedischen Möbelriesen IKEA, der die Kasse, an der die Kunden ihre Ware selbst scannen können, auch in Deutschland durchsetzte. Jetzt gibt es einen neuen Versuch für diese Art von Supermarktkasse und das Einkaufen in der Zukunft.

Wie funktionieren die neuen Konzepte?

Einen neuen Versuch präsentierte in Düsseldorf die Volksbank Raiffeisenbank mit dem Konzept „Payfree“. Hier bekommt der Kunde die Möglichkeit, alle Waren, die mit einem RFID-Chip gekennzeichnet sind, aus dem Regal zu nehmen, die unsichtbare Supermarktkasse zu passieren und danach durch die Scanner-Schleuse das Geschäft zu verlassen. Der Chip an der Ware erfasst den Kaufpreis und der Betrag wird anschließend automatisch abgerechnet. Dieses System ist nicht so aufwendig als die bereits bekannten Stationen zum Scannen. Für die notwendige Technik ist ein junges Start-up-Unternehmen zuständig. Sie haben ein Konzept entwickelt, bei dem der Kunde über zwei Fußmatten gehen muss. Auf der ersten Matte werden die Waren erfasst, auf der zweiten Matte wird dann der Vorgang des Bezahlens abgewickelt.

Was jetzt noch fehlt, sind die richtigen Kooperationspartner aus dem Handel, welche die ersten Scanner-Schleusen in ihren Geschäften testen möchten. Ideal sind Geschäfte, die Bekleidung verkaufen, dort wurde die RFID-Technik bereits vor einigen Jahren als Schutz vor Diebstahl etabliert. Die Kunden müssen sich jedoch zuerst registrieren und auf das neue Bezahlverfahren einstellen. Ob das so bedenkenlos akzeptiert wird, ist allerdings mehr als fraglich.

Beitragsbild: depositphotos.com / 322331832@MichaelVi

Tommy Weber

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Tommy Weber ist leidenschaftlicher Autor und befasst sich mit vielen Themen wie unter anderem hier über die Vorzüge von RFID.