Liefersysteme der Zukunft – dank RFID schon heute möglich

Wenn ein LKW heute auf einen Betriebshof fährt, muss der Fahrer zunächst an einer Schleuse andocken, um seinen Wagen entladen zu können. Es gehören viel Erfahrung und Geschick dazu, den LKW, der einige Tonnen wiegt, rückwärts so an die Laderampe zu fahren, das alles punktgenau passt. Weiter geht es anschließend zur sogenannten Wechselbrücke, um den Laster erneut zu beladen. Für einen erfahrenen LKW-Fahrer ist das alles Routine und bereitet wenig Schwierigkeiten. Noch einfacher geht es hingegen mit RFID-Technik.

Der Computer bestimmt

Liefersysteme der Zukunft - dank RFID schon heute möglichIm innovativen Laster der Zukunft sitzt kein Fahrer mehr hinter dem Steuer, der fährt und manövriert, ein Computer übernimmt den Truck. Das ist bisher leider nur mit einigen Einschränkungen möglich. Noch gilt das autonome Fahren nur in einem definierten Umfeld, und zwar genau in dem Areal, in dem es RFID-Sensoren gibt. Der jeweilige Truck hat einen Chip an Bord, denn nur so ist eine Ortung möglich und auch das Rangieren funktioniert nur mit RFID-Technik. Für das autonome Fahren eines LKWs gelten die gleichen Regeln wie für einen PKW. Der Laster ist mit unterschiedlichen Sensoren ausgestattet und diese haben eine direkte Verbindung zu einer Art „Großhirn“, bei dem alle wichtigen Fäden zusammenlaufen. Zwar ist die Funktion des Sensors im LKW der Funktion im PKW sehr ähnlich, dennoch gibt es einige Unterschiede.

Was in der Logistikbranche zählt

Der Unterschied zwischen dem LKW und dem PKW beim autonomen Fahren erklärt sich aus zwei wichtige Dingen, die in der Logistikbranche unverzichtbar sind: möglichst niedrige Kosten und eine sehr robuste Technik. Bei Lastern wird aus diesem Grund auf die kostspieligen Lidar-Sensoren verzichtet, stattdessen kommt eine Technik mit Laserkamera zum Einsatz, sie sich bestens bewährt hat. Der Laster ist mit einer Kamera und mit einem sogenannten Laserdistanz-Sensor ausgerüstet, um die Entfernung zum Container exakt bestimmen zu können. Damit der Container genau platziert wird, gibt es eine Kamera vorne und auch eine Kamera hinten. Die rechnerischen Leistungen, die der Computer leisten muss, sind enorm, denn es kommen viele elektronische Komponenten zusammen. Die elektrohydraulische Lenkung spielt dabei ebenso eine Rolle wie auch das automatische Getriebe des Wagens.

Wann geht die Technik in Serie?

In der nahen Zukunft sollen Laster im Idealfall an sieben Tagen in der Woche und an 24 Stunden am Tag agieren und auf diese Weise den Menschen entlasten. Heute sind rund 1000 Stunden Training notwendig, bis ein LKW-Fahrer die schwierigen Manöver beim Beladen und Entladen seines Wagens perfekt beherrscht. Trotzdem kommt es immer wieder zu schweren Unfällen auf dem Betriebsgelände der Speditionen. In drei Jahren sollte es nach Meinung von Experten so weit sein, dass das System aus Sensoren und RFID-Technik serienreif ist.

Selbstfahrende Lastwagen, die mit der Hilfe von hochmoderner RFID-Technik beladen und entladen werden – so wird sehr wahrscheinlich die Zukunft in der Logistikbranche aussehen. Rein theoretisch könnte auch ein computergesteuerter Gabelstapler ein Teil in der Lieferkette sein, aber das passiert leider nicht von heute auf morgen. Der Mensch muss noch eine ganze Weile alle die Aufgaben übernehmen, die in der Zukunft für Roboter und Computer vorgesehen ist.

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Tommy Weber

Tommy Weber ist leidenschaftlicher Autor und befasst sich mit vielen Themen wie unter anderem hier über die Vorzüge von RFID.