Sensoren in der Kleidung – sieht so die Mode der Zukunft aus?

Der gläserne Mensch – das ist eine Zukunftsperspektive, die vielen Menschen Angst macht. Sie haben die Befürchtung, dass der Staat bald in der Lage sein wird, jeden Schritt zu kontrollieren und alles zu beobachten. Eine neue Entwicklung im Bereich der RFID-Technik vergrößert diese Angst noch: die intelligente Kleidung. In diese besondere Kleidung sind Sensoren eingenäht, die unter anderem den Puls und den Blutdruck messen. Mediziner sind schon heute von dieser RFID-Technik begeistert.

Kein Problem mit der Waschmaschine

Entwickelt wurde der RFID-Chip, der in der Kleidung die Gesundheit überwacht, von Forschern der Cornell-Universität in New York. Sie haben das Verfahren bereits vorgestellt und es ist verblüffend, was RFID-Chips alles können. Die Chips sind völlig unauffällig und selbst das Waschen der Kleidung in der Waschmaschine macht den RFID-Chips nichts aus. Gedacht ist diese neue Technik vor allem für Altenheime, Pflegeheime und Krankenhäuser. In den jeweiligen Zimmern sind dann die Antennen zu finden, die die Signale aus den RFID-Chips empfangen. Die Forscher weisen besonders darauf hin, dass sich nicht nur die Werte eines einzelnen Patienten oder Heimbewohners überwachen lassen, es ist außerdem möglich, auch mehrere Personen gleichzeitig zu überwachen.

Was überwachen die Sensoren?

Sensoren in der Kleidung - sieht so die Mode der Zukunft aus?Die Sensoren finden beispielsweise in der Brusttasche eines Hemdes oder einer Bluse ihren Platz. Die Chips arbeiten ohne Batterie und sie helfen unter anderem dabei, die Atemfrequenz zu messen. Die Forscher können die RFID-Chips des Weiteren dazu nutzen, um die Bewegungen des Herzens zu überwachen. Ein anderer Chip, der sich am Handgelenk befindet, vielleicht eingenäht in eine Manschette, kontrolliert den Puls. Eine Kombination aus beiden Sensoren macht es schließlich möglich, den Blutdruck zu überwachen. Normalerweise müssen die Geräte, die sonst die Vitalwerte kontrollieren, mit der Haut in Kontakt kommen. Bei einer dauerhaften Messung wird zudem der Schlaf gestört und auch die Bewegungsfreiheit der Patienten ist ständig eingeschränkt. Bei der neuen Überwachung mittels RFID-Chip merken die Patienten überhaupt nicht, dass eine Kontrolle stattfindet.

Die Entwicklung hat Potenzial

Da in diese Entwicklung sehr viel Geld geflossen ist, hat schon der Ansatz durchaus Potenzial. Das sagen zumindest die Wissenschaftler vom Institut für Technologie in Karlsruhe. Auch hier konzentriert sich die Forschung auf ein ähnliches Gebiet und entwickelt eine ganz spezielle Software. Mit dieser Software soll es möglich sein, anhand von Bildern einer Videokamera durch Farbveränderungen auf der Haut den Puls bestimmen zu können. Die Methode aus den USA ist um einiges komplizierter, aber sie hat den großen Vorteil, dass sie auch Informationen über den Blutdruck liefern kann. Für Datenschützer und Ethiker ist diese Entwicklung eine Bestätigung ihrer Befürchtungen. Sie sehen darin einen weiteren Schritt in Richtung gläserner komplett überwachter Mensch.

Mediziner und Theologen sehen das Ganze nicht so eng. Sie sind allerdings auch der Meinung, dass die Menschen, die überwacht werden, darüber informiert sein müssen. Auch in Alten- und Pflegeheimen darf es nicht erlaubt sein, ohne Einwilligung Daten zu erfassen und zu erheben. Gibt es keine umfassende Aufklärung und Zustimmung, dann steht das im krassen Gegensatz zum Recht auf eine informelle Selbstbestimmung. Bis die Forschung jedoch zur Anwendung kommt, vergeht noch viel Zeit, denn bis heute steht nicht fest, wie zuverlässig die Daten sind.

Beitragsbild: depositphotos.com / 77611088@Syda_Productions

Tommy Weber

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Tommy Weber ist leidenschaftlicher Autor und befasst sich mit vielen Themen wie unter anderem hier über die Vorzüge von RFID.